von Thomas Rünker

Mit Palmsonntag beginnt die Heilige Woche

Die Erinnerung an den Einzug in Jerusalem läutet die Karwoche ein, in der Liebe und Verrat, Leiden, Hinrichtung und Tod Jesu im Mittelpunkt stehen. Erst am Abend des Karsamstags wendet sich die Trauer in Euphorie, wenn die Christinnen und Christen in der Osternacht die Auferstehung Jesu von den Toten feiern.

Grüne Zweige, graue Esel und kräftige „Hosianna“-Rufe: Mit dem Palmsonntag starten die Christinnen und Christen im Bistum Essen in diesem Jahr am 24. März in die heiligste Woche des Jahres. Die Gottesdienste erinnern an den umjubelten Einzug des Wanderpredigers Jesu in die Hauptstadt Jerusalem. „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!“, haben die Leute damals gerufen, schreibt das Johannes-Evangelium (12,13). Weil sie damals Palmzweige in den Händen hielten, um Jesus ihre Ehre zu erweisen, sind grüne Zweige von Palmen, Buchsbaum oder ähnlichen Gewächsen in den christlichen Gottesdiensten auch knapp 2000 Jahre später noch die zentralen Symbole der Palmsonntags-Feiern. Zudem zieht unter anderem in Bochum-Wattenscheid (11 Uhr, St. Maria Magdalena, Wattenscheider Hellweg 91) und in der Duisburger Jugendkirche Tabgha (18 Uhr, Dellplatz 35) ein Esel mit der Palmprozession als Erinnerung daran, dass auch Jesus seinerzeit auf einem Esel in Jerusalem einzog.

Palmsonntag eröffnet die Heilige Woche der Christenheit

Palmsonntag ist gleichzeitig gewissermaßen der Prolog der dann folgenden Karwoche. Bereits in der Palmsonntags-Liturgie wird als Evangelium die komplette Leidensgeschichte („Passion“) Jesu vorgetragen, die ganze Geschichte von Liebe und Verrat, Leiden, Hinrichtung und Tod, die dann insbesondere an Gründonnerstag und Karfreitag mit jeweils eigenen Schwerpunkten erneut Thema der Gottesdienste ist. Während am Abend von Gründonnerstag das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Festnahme im Mittelpunkt steht, dreht sich der Karfreitag um Spott und Folterungen während seines Prozesses und seinen Leidensweg zur Kreuzigung. Die Gottesdienste an diesem Tag beginnen traditionell um 15 Uhr, der überlieferten Todesstunde Jesu. Viele Christinnen und Christen gedenken der Leiden Jesu zudem an einem Kreuzweg, wie er in vielen Kirchen dargestellt ist. Im Bistum Essen ist der Kreuzweg auf der Halde Haniel am Karfreitag seit vielen Jahren eine besondere Tradition.

Der auf den Karfreitag folgende Samstag gilt als „Tag der Grabesruhe“, an dem die Kirche keine Gottesdienste feiert – bis am Abend die Osternacht beginnt und die Gemeinden in frohen Gottesdiensten das wichtigste Fest der Christenheit feiern: Ostern, die Auferstehung Jesu von den Toten.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen